Burnout

Burnout ist ein relativ neuer Begriff. Es tritt besonders häufig bei Mitgliedern von sozialen Berufen, wie z.B. bei Lehrern, Ärzten, Krankenschwestern, Altenpflegern und Erziehern, auf. Man kann ein Burnout als "Streik der Psyche" auffassen. Am ehesten kommt das Syndrom einer Depression nahe, mit der es auch große Ähnlichkeiten hat.

Der bedeutendste Unterschied ist, dass sich beim Burnout (engl. für ausbrennen) meistens ein Phasenverlauf der Erkrankung feststellen lässt, der sehr eng an das Arbeitsleben des Patienten geknüpft ist. Es ist ein Zustand ausgesprochener emotionaler Erschöpfung mit reduzierter Leistungsfähigkeit.

Eine anfängliche Phase der Idealisierung der ausgeübten Tätigkeit, in der die eigenen Bedürfnisse nicht mehr wahrgenommen und vollkommen verdrängt werden, führt zu einer Überlastung. Nach dieser Phase beginnt der stufenweise Abbau des Engagements. In dieser Zeit fühlen sich die Betroffenen meistens verwirrt und ziehen sich zurück, pflegen weniger Freundschaften und streiten sich teilweise auch mehr mit ihren Partnern. Die Betroffenen werden zunehmend desorganisiert, die kognitive Leistungsfähigkeit nimmt ab, Motivation und Kreativität sinken. Neben dem Abbau der Leistungsfähigkeit kommt es nun auch zu einer emotionalen Verflachung: soziale Kontakte werden vermieden, man fühlt sich gleichgültig, einsam und desinteressiert. Manche binden sich auch übertrieben an eine bestimmte Person, andere suchen nach neuen, interessanteren Menschen. Zuletzt verzweifelt die Person. Das Leben wird als wertlos angesehen, ein negatives Bewertungsschema durchzieht die ganze Wahrnehmung. Man ist hilflos, niedergeschlagen und depressiv, Suizidgedanken oder selbstverletzendem Verhalten können auftreten.

Im Gegensatz zu einem rein körperlichen Erschöpfungszustand verschwindet die Symptomatik auch nach einer Ruhephase nicht; im Gegenteil: Oft verstärken sich die Symptome gerade während des Urlaubs!

Selbstverständlich ist jede Erkrankung individuell und muss nicht strikt diesem Phasenverlauf folgen. Beim Burnout, wie bei einer vollständig ausgebildeten Depression, kann eine Therapie auf jeden Fall helfen, dem Leben wieder Sinn zu geben. Man kann Hilfe dabei finden, seine sozialen Kontakte wieder aufzubauen und seine Ressourcen zu erneuern sowie zu einem ausgeglichenen Work-Life-Verhältnis zu kommen.